Am 8. März fand bei uns der Weltgebetstags-Gottesdienst im Gemeindesaal statt. 2020 kam der Weltgebetstag aus dem südafrikanischen Land Simbabwe.
Steh auf und geh! – so lautete das Thema in diesem Jahr.
„Ich würde ja gerne, aber…“ Wer kennt diesen oder ähnliche Sätze nicht?
Frauen aus Simbabwe haben für den Weltgebetstag den Bibeltext aus Johannes 5 zur Heilung eines Kranken ausgelegt: „Steh auf! Nimm deine Matte und geh!“, sagt Jesus darin zu einem Kranken. In ihrem Weltgebetstags-Gottesdienst ließen uns die Simbabwerinnen erfahren: Diese Aufforderung gilt allen. Gott öffnet damit Wege zu persönlicher und gesellschaftlicher Veränderung. Die Autorinnen des Weltgebetstags 2020 wissen wovon sie schreiben, denn ihre Situation in dem krisengeplagten Land im südlichen Afrika ist alles andere als gut. Überteuerte Lebensmittel, Benzinpreise in unermesslichen Höhen und steigende Inflation sind für sie Alltag und nur einige der Schwierigkeiten, die sie zu bewältigen haben.
Die Frauen aus Simbabwe haben verstanden, dass Jesu Aufforderung allen gilt und nehmen jeden Tag ihre Matte und gehen. Mit seiner Projektarbeit unterstützt der Weltgebetstag Frauen und Mädchen weltweit in ihrem Engagement: Zum Beispiel in Simbabwe, wo Mädchen und Frauen den Umgang mit sozialen Medien einüben, um ihrer Stimme Gehör zu verschaffen; mit einer Kampagne in Mali, die für den Schulbesuch von Mädchen wirbt. Oder mit der Organisation von Wasserschutzgebieten in El Salvador, verbunden mit Lobbyarbeit zum Menschenrecht auf Wasser.
Zusätzlich möchte der Weltgebetstag das hochverschuldete Simbabwe durch eine teilweise Entschuldung entlasten. Deshalb richtet sich der Weltgebetstag, zusammen mit seinen Mitgliedsorganisationen, dem Bündnis erlassjahr.de und anderen mit einer Unterschriftenaktion an die Bundesregierung. Das Geld soll Simbabwe stattdessen in Gesundheitsprogramme investieren, die der Bevölkerung zugutekommen. Unterschriften sind auf einer Unterschriftenliste am Weltgebetstag oder online (www.weltgebetstag.de/aktionen) möglich.
Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen seit über 100 Jahren für den Weltgebetstag und machen sich stark für die Rechte von Frauen und Mädchen in Kirche und Gesellschaft.
An unserem Gottesdienst waren viele Gemeindemitglieder beteiligt – Konfirmandinnen und Konfirmanden, Ehrenamtliche, Gäste, Senioren. Allein schon die Gottesdienstform, dass sich viele Beteiligte die gottesdienstlichen Texte und Stimmen teilen, dass alle in einem Kreis sitzen, dass in der Mitte die Ökumene-Kerze brennt und dass alle Besucherinnen und Besucher den gesamten Gottesdienst in einem Heft mitlesen können, soll deutlich machen, dass wir alle miteinander über Grenzen und Kulturen und in unserem Aufstehen für Gerechtigkeit verbunden sind.
Im Anschluss an den Gottesdienst gab es eine lange, festlich gedeckte Tafel, auf die alle etwas stellten, was sie nach Rezepten aus Simbabwe zubereitet haben. Nicht nur Liebe geht durch den Magen – sondern auch Gottesdienst.
Die Kollekte an diesem Tag für Projekte des Weltgebetstages betrug über 1500 kr. Danke!