Vorbemerkung
Zu Ostern feiern wir die Auferstehung Jesu. Wie und wo auch immer Sie diesen Tag verbringen und gestalten: lassen Sie es sich und ggf. andere spüren, sehen, schmecken, dass dies ein großer Freudentag ist.
An vielen Orten können wir zu Ostern nicht in die Kirche gehen. Sonst wurde da immer „für Feierlichkeit gesorgt“. Jetzt sind wir alle selbst gefragt und aufgefordert: gerade unter diesen Bedingungen lasst uns das Fröhlichsein, die Freude, den Jubel und unsere Sehnsucht nach dem prallen und strahlenden Leben nicht vergessen.
Wer an diesem zu Hause einen Gottesdienst begehen möchte, kann diesem kleinen Vorschlag folgen. Wer alleine ist, kann für sich lesen. In Hausgemeinschaft kann eine Person die Texte vorlesen. Wichtig: es kann dabei gelacht und der Freude Ausdruck verliehen werden.
Vorbereitungen
Eine Kreuz, eine Bibel, Blumen und eine Kerze samt Streichhölzern bereitstellen. Gern können Sie einen festlichen Hausaltar gestalten.
Legen Sie Ostereier hin, so viele wie Personen anwesend sind.
Zu Beginn
Kerze anzünden.
Es ist Ostern. Dieses Ostern ist anders als alle Ostern bisher. Die Haustüren sind zu. Raus geht’s nur für das Nötigste. Ausnahmezustand – seit Wochen. Ostern ist ganz anders dieses Jahr. Aber es fällt nicht aus. Christ ist erstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. So ist auch dieses Jahr Ostern – im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Gebet
Gott, es ist Ostern in verrückten Zeiten. Das Leben steht fast still draußen. Ich bin/Wir sind zu Hause. Muss/Müssen es sein. Als hätte jemand auch vor unsere Haustür einen schweren Stein gerollt. Wie lang wird es noch so gehen? Wann kehrt das Leben endlich zurück? Wann bricht der Stein? Wann steh’n wir wieder auf? Niemand weiß es ganz genau. Aber du, Gott, lässt mich/uns hoffen. Bist schon auferstanden. Und so komme/-n ich/wir auch irgendwann wieder heraus. Amen.
Lesung: Lukas 24,2.5b-6a
Ein Gedanke
Ostereier – das sind Zeichen des Lebens. Die roten und die blauen, die gelben und die grünen. Und die aus Schokolade auch. Immerhin gibt es Ostereier. Einkaufen geht ja noch. Zeichen des Lebens. Von außen sehen sie fast aus wie tot. Glatt ist die Schale, glatt und hart. Aber innen steckt das Leben. Von außen tot. Von innen aber bahnt sich das Küken seinen Weg durch die Schale und findet seinen Weg ins Leben. Aus dem Tod kommt das Leben. Das Küken ist wie Christus. Wie das Küken aus der toten Schale bricht, steigt Christus aus dem Grab. „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten. Er ist auferstanden.“ Das Ei zu Ostern schmeckt nach Aufstehen aus dem Tod. Das Ei zu Ostern schmeckt nach Leben nach dem Tod.
Immerhin gibt es Ostereier – auch im Corona-Jahr. Und irgendwann … irgendwann bricht auch der Stein, der vor der Haustür liegt. Und das Virus weicht. Und unser Leben kehrt zurück. Besuche und Umarmungen. Und Menschen sitzen im Café. Und essen im Restaurant. Und Toilettenpapier liegt in Regalen. Das Osterei schmeckt nach Leben nach dem Tod. Und wir alle stehen wieder auf. Amen.
Augenblick der Freude und des Genießens
Alle essen ein (Schoko-)Osterei.
Lied EG 116: Er ist erstanden, Halleluja!
Bittgebet und Vaterunser
Gott, für alle, die sich in diesen Tagen wie begraben fühlen: Lass sie das Leben spüren, lass sie auferstehen.
Gott, für alle, die Angst haben in diesen Wochen: Lass sie hoffen auch gegen die Angst, lass sie auferstehen.
Gott, für alle, die gestorben sind in diesen Wochen: Lass sie auferstehen.
Gott, für mich/uns: Für alles, was ich/wir auf dem Herzen habe/-n, lass mich/uns auferstehen.
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern und führe uns nicht in Versuchung sondern erlöse uns von dem Bösen, denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen
Gott, dein Segen komme auf mich/uns und bleibe auf mir/uns – jetzt und alle Zeit. Amen.