Unsere Krabbelgruppe trifft sich wöchentlich donnerstags von 11.00 Uhr bis … Gerade wenn es draußen nass und kalt ist genießen die Kinder die Weite des Gemeinderaums und die jungen Eltern die Zeit miteinander. Austausch. Verabredungen. Gegenseitig mal kurz auf die Kinder aufpassen und derweil in Ruhe einen Kaffee trinken. Eine große Krabbeldecke wird ausgebreitet. Manche Kinder spielen schon miteinander. Manche geschafften Eltern genießen die paar Augenblicke, wo ihre Kinder gut beschäftigt sind und sich ebenfalls an dem Treffen mit „Gleichaltrigen“ freuen. Es versteht sich, dass die jungen Eltern die gewonnene Zeit nicht in Saalumbauten oder Kaffeetafel investieren wollen. Umso schöner, dass nach jedem Krabbelgruppentreffen Saal und Küche absolut aufgeräumt und sauber hinterlassen sind.
Doch einmal im Monat wird doch eine besonders festliche Tafel gedeckt – mit weißen Tischtüchern, Kerzen, Servietten, Käseplatte, Fischplatte, verschiedensten Brotsorten, Kuchen, Desserts u.v.m. Ein Festessen. In der Regel am ersten Donnerstag im Monat, wenn die älteren Semester, die Seniorinnen und Senioren dazukommen. Gemeinsam, jung und alt, wird der Tisch gedeckt und beladen.
Das letzte „Mehrgenerationentreffen“ begann mit einem Krabbelgottesdienstchen – Gottesdienst zum Mitmachen, Mitlachen, Krachmachen und Mittendurchkrabbeln. Die verschiedenen Altersgruppen haben die gegebenen Möglichkeiten mitzumachen je sehr unterschiedlich, insgesamt aber reichlich, genutzt. Auch in unserer anderen Gottesdiensten gilt ja, dass Gottesdienst keine Zuschauveranstaltung ist, sondern etwas, was die ganze Gemeinde macht – und eben mitmacht. Beim Krabbelgottesdienstchen geht das gar nicht anders. Während die jüngeren Krabbler die Einladung zum Mitmachen ganz selbstverständlich und sehr lebendig umsetzen, erschließt sich für die älteren Teilnehmenden das Bibelwort vom Annehmen des Gottesreiches wie ein Kind, ganz besonders.
Im Anschluss gab es ein opulentes Lunch an reich gedeckter und festlicher Tafel. Zum „thematischen Teil“ trennen sich die Altersgruppen dann doch wieder. Während die junge Krabbelgereneration weiterhin das Thema „Bewegung“ umsetzt, setzen sich die älteren Semester in den Nebenraum zum Themengespräch.
Das begann dieses Mal mit einem Zitat von Ödön von Horvarth: „Eigentlich bin ich ganz anders. Ich kommen nur zu selten dazu.“ Wir haben darüber gesprochen, was uns eigentlich immer wieder dazu bringt, nicht wir selbst zu sein und wie wir immer wieder zu uns zurückfinden können. Eine Möglichkeit ist das Fasten. Die Fastenaktion „7 Wochen ohne“ lädt dieses Jahr in der Passionszeit mit dem Thema „Mal ehrlich – 7 Wochen ohne Lügen“ dazu ein, darüber nachzudenken, wie wir mit Wahrheit(en) und Lüge(n) umgehen. „Ich lüge nicht direkt. Aber ich lasse schon mal gern etwas weg“, sagte eine Teilnehmerin. Wenn wir darüber in der kommenden Zeit nachdenken, kommen wir dann vielleicht wieder mehr dazu, wir selbst zu sein?