Jesus sagt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18,20) Das gilt natürlich auch zu Weihnachten. Wenn der Gottesdienst in der Kirche ganz ausfallen muss oder Ihr nicht hingehen könnt, dann könnt Ihr auch zu Hause mit Euren Kindern einen Gottesdienst feiern. Ihr werdet sehen, es wird eine ganz besondere Zeit bei Euch Zuhause werden. Und ganz sicher: Gott wird dabei sein.
- Versammelt Euch entweder vor dem Weihnachtszimmer oder vor dem noch nicht erleuchteten Weihnachtsbaum und werdet einige Sekunden still.
- Läutet eine Glocke (wenn Ihr keine Glocke habt, nehmt ein Glas, das besonders schön klingt, wenn man mit einem Löffelchen gengenschlägt).
- Singt gemeinsam ein Weihnachtslied. Zum Beispiel: Herbei, o ihr Gläubigen (EG 45); Seht, die gute Zeit ist nah (EG 18); Ihr Kinderlein kommet (EG 43), Hört der Engel helle Lieder (EG 54). (Im Gesangbuch stehen die Weihnachtslieder unter den Nummern 23-57. Nehmt Lieder, die Ihr kennt oder vielleicht zuvor geübt habt. Sorgt am besten dafür, dass jedes Familienmitglied ein eigenes Gesangbuch oder Liedblatt hat.)
- Zieht beim Singen in das Weihnachtszimmer ein (die Kleinsten natürlich zuerst) oder zündet nun gemeinsam die Lichter am Weihnachtsbaum an.
- Unter dem Baum dann alles für die Weihnachtsgeschichte bereit legen: Krippe (oder Schuhkarton auf die Seite stellen), Figuren aus Holz, Knete, Lego, Playmo, … Kleine Kegel aus einem Mensch-ärger-dich-nicht-Spiel oder Klopapierrollen mit Taschentuch-Mantel gehen auch (Eure Kinder helfen Euch sicher bei Auswahl und Vorbereitung).
- Dann sagt einer oder eine: Wir sind zusammen und feiern Gottesdienst. Wir Menschen und Gott.
Alle sagen gemeinsam: Amen.
einer oder eine: Lasst uns zusammen beten!
Alle: Gott, heute ist ein besonderer Tag, ein besonderer Abend. Überall auf der Welt feiern Menschen, dass Du unser Gott bist. Gott, du hast die Erde gemacht. Alle Menschen und Tiere. Gott, du magst uns Menschen. Du bist selbst ein Mensch geworden. Du bist in die Welt gekommen und hast Geschichten erzählt. Darüber, wie Menschen zusammen leben können. Darüber, wie Wunder geschehen. Daran denken wir heute. Amen.
einer oder eine liest die Weihnachtsgeschichte vor: (Die Weihnachtsgeschichte steht in der Bibel, im Neuen Testament, Lukas 2,1-20. Am besten Ihr lest sie aus Eurer eigenen Bibel, die Ihr zuhause habt. Ihr könnt aber auch den Text ganz unten ausdrucken und verwenden.)
Unterbrecht die Geschichte, um rund um den Baum oder auf einem Tisch, Teppich, Tablett die Geschichte zu spielen. Sie sollte damit enden, dass die ganze Krippenszene aufgebaut ist und alle dort versammelt sind: Hirten, Schafe, Könige/Weise, Engel und die junge Familie. Wer noch mehr Tiere hat, stellt gerne auch Ochs und Esel dazu, die im alten/ersten Testament angekündigt sind und deshalb oft auf Darstellungen der Krippe zu finden sind.
- Singt zusammen wieder ein Lied, zum Beispiel: O du fröhliche (EG 44), Stille Nacht (EG 46), Es ist ein Ros entsprungen (EG 30), Ich steh an Deiner Krippen hier (EG 37), Kommet ihr Hirten (EG 48)
- Bereitet nun gemeinsam das Essen vor. Es sollte etwas geben, bei dem alle mithelfen können. Lieber gemütlich als perfekt. Lieber einfach und lecker als vornehm und besonders. Man darf am Heiligen Abend auch Käsebrot, Pfannkuchen oder Spaghetti essen.
- Reicht einander vor dem Essen die Hand und betet Euer eigenes Tischgebet oder:
Gott, wir denken an die Menschen, die heute nicht mit uns feiern können. Wir danken Dir für das Essen, das wir heute zusammen essen. Amen.
- Singt nach dem Essen zusammen ein Lied, zum Beispiel: Freu dich Erd und Sternenzelt (EG 47), Hört, der Engel helle Lieder (EG 54), O Bethlehem, du kleine Stadt (EG 55)
- Räumt gemeinsam den Tisch ab. Die Kinder gehen in ein anderes Zimmer und malen Bilder vom Weihnachtsbaum oder der Krippe für die Großeltern, Freunde und Nachbarinnen. Die Großen bereiten die Bescherung vor. Läutet eine Glocke oder singt ein Lied, um die Kinder zur Bescherung zu rufen, zum Beispiel: Vom Himmel hoch, da komm ich her (EG 24), Wie soll ich dich empfangen (EG 11), Macht hoch die Tür (EG 1)
Je nach Alter der Kinder kann man aus dem Auspacken von wenigen Geschenken ein großes Fest machen und zum Beispiel Flaschen drehen, Würfeln etc. und alle schauen beim Auspacken zu.
Das Auspacken geht in Spielen und Vorlesen und Erzählen über. Macht es Euch gemütlich!
- Bevor der/die Erste ins Bett geht, zündet eine Kerze an und setzt Euch drum herum. Reicht einander die Hand und jeder/jede sagt, was ihr/ihm heute am meisten Freude gemacht hat.
Sprecht ein Gebet:
Gott, es ist Abend geworden. Wir sitzen zusammen und denken an das Schöne, was wir zusammen erlebt haben. Gott, Du bist ein Mensch geworden, um das Menschenleben zu fühlen und mit uns unterwegs zu sein. Du weißt, wie es sich anfühlt, Angst und Sorgen zu haben und Du weißt, wie schön es ist, zusammen zu sitzen, zu essen und zu singen. Du wünscht Dir Frieden für diese Welt und wir wünschen uns das auch. In dieser Nacht und für immer. Amen.
Dann sagt Ihr Euch gegenseitig:
Gott will Dich segnen und Du sollst ein Segen sein. Amen.
Und dann bringt Ihr den jüngsten Menschen gemeinsam ins Bett.
Ich wünsche Euch trotz allem eine zauberhafte Nacht und viel Zeit zum gemütlichen Singen und Spielen! Das ist das Beste, was wir unseren Kindern in diesem Jahr schenken können: dass wir mit ihnen Zeit verbringen und ihnen zuhören. Ich verspreche, ich werde für Schnee beten. Versprochen.
Die Weihnachtsgeschichte – Lukasevangelium, Kapitel 2
21Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. 2Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. 3Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.
4Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, 5auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. 6Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. 7Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
8Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. 9Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. 12Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. 13Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
15Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. 16Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. 17Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. 18Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. 19Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. 20Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.
Matthäusevangelium Kapitel 2
DIE WEISEN AUS DEM MORGENLAND
1Da Jesus geboren war zu Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: 2Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, ihn anzubeten.
3Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem, 4und er ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. 5Und sie sagten ihm: Zu Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten (Mi 5,1): 6»Und du, Bethlehem im Lande Juda, bist mitnichten die kleinste unter den Fürsten Judas; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.«
7Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von ihnen, wann der Stern erschienen wäre, 8und schickte sie nach Bethlehem und sprach: Zieht hin und forscht fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihr’s findet, so sagt mir’s wieder, dass auch ich komme und es anbete. 9Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war. 10Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut 11und gingen in das Haus und sahen das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. 12Und da ihnen im Traum befohlen wurde, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem andern Weg wieder in ihr Land.